appli-tech 2018: Unterwegs in die Zukunft
Im Winter, wenn es auf den Baustellen ruhiger wird, haben die Profis des Maler- und Gipsergewerbes sowie den Bereichen Trockenbau und Dämmung Zeit, Netzwerke zu pflegen. Eine gute Gelegenheit bietet die «appli-tech» vom 31. Januar bis 2. Februar in Luzern. Schwerpunkt der aktuellen Messe ist das Thema Gebäudesanierung.
Quelle: Messe Luzern
Symbolbild
Die Herausforderungen und Aufgaben, die es in der Branche künftig zu lösen gilt, sind so zahlreich wie anspruchsvoll: Energieeffizient, ressourcenschonend, raumklimatisch optimal, schadstofffrei und vieles mehr sollen Fassaden und Gebäude heute sein – und dabei auch noch in ästhetischer Hinsicht überzeugen. Wie und mit welchen Mitteln dies durchaus gelingen kann, zeigen rund 150 Aussteller aus allen Landesteilen an der siebten «appli-tech»: Unter einem Dach präsentieren sie bei der Messe Luzern kreative Innovationen, bewährte Produkte, neue Technologien und spannende Gestaltungsmethoden aus den Bereichen Farbe, Putz, Trockenbau und Wärmedämmung.
Blick zurück und weit nach vorn
Die «appli-tech» steht unter dem Fokusthema «Gebäudesanierung», denn die Modernisierung von Bauten aus dem letzten Jahrhundert ist nicht nur hochaktuell, sondern auch anforderungsreich und vielschichtig. Deshalb bietet das Rahmenprogramm der Messe unter anderem in Sonderschauen und Impulsreferaten praktische Hilfestellungen und Anregungen rund um den Umgang mit bestehender Bausubstanz, aber auch überraschende Einblicke und Inspirationen, wie Altbewährtes immer wieder neu gedacht und nachhaltig in die Zukunft geführt werden kann. Zu beruflicher Weiterentwicklung inspiriert die zum zweiten Mal durchgeführte Plattform «Handwerk Spezial».
Von A wie Asbest bis L wie Lehm
Inzwischen weiss man es leider besser: Asbest ist hochgradig toxisch. Die Sonderschau «Asbest in der Praxis» vermittelt Wissenswertes zum sicheren Umgang mit dem risikoreichen mineralischen Material, das noch bis in die 90er-ahre bedenkenlos als Werkstoff eingesetzt worden ist. Heute kommt es gerade bei Renovationsarbeiten und Modernisierungen an Bauten aus der Zeit davor wieder häufig zum Vorschein. Experten von der Suva und von Hoch- und Tiefbau Sursee erklären, wie man Bauteile aus Asbest erkennt, welche gesetzlichen Vorschriften einzuhalten sind und welche Schutzkleider und Massnahmen beim Rückbau es braucht, um sich vor dem gesundheitsgefährdenden Asbeststaub optimal zu schützen.
Neue Kleider für das Haus: An der «appli-tech» werden Verputze für den Innen- und Aussenbereich in allen erdenklichen Ausführungen präsentiert. Die Sonderschau «Die letzten 10 mm» macht Lust darauf, die «Kleider» von bestehenden und neuen Gebäuden kreativ und massgeschneidert zu gestalten – sei es durch erfrischende Farbkombinationen, kunstvolle handwerkliche Bearbeitungsverfahren oder nicht alltägliche Design-Lösungen aus Verputzen, Klinker, Natursteinen oder Steinzeug. Denn Fassaden und Wände sollen nicht nur funktional und klimatechnisch überzeugen, sie dürfen auch einfach schön sein.
Ganze Gebäude fertigstellen, bevor ein einziger Bagger auf die Baustelle fährt: Die Sonderschau «Digitales Bauen» nimmt das zurzeit allgegenwärtige Thema BIM (Building Information Modeling) auf und erklärt, wie Hightech und Software das Baugeschehen in Zukunft immer stärker beeinflussen werden. Von den Vorteilen von BIM können alle Beteiligten profitieren – vom Planer, Architekten, Haustechnik-Spezialisten und Elektriker bis zum Dämmungsprofi, Trockenbauer, Gipser und Maler. Die Sonderschau zeigt anschaulich, wie die Koordination der diversen in ein Bauprojekt involvierten Gewerke funktioniert und optimal gelingt.
Lehm ist als Baustoff ergiebig, preisgünstig und angenehm zu verarbeiten, Lehm reguliert das Raumklima und Lehm setzt darüber hinaus auch ästhetische Akzente: An der «appli-tech»-Sonderschau «Think Earth!» ist die Bühne frei für den Alleskönner aus der Natur. Als ein Element der Schau stellt der «Terra Award», der Preis für zeitgenössisches Bauen mit Lehm, eindrückliche Beispiele aus allen fünf Kontinenten vor. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Professur für Nachhaltiges Bauen der ETH Zürich und der IG Lehm.
Gezielt weiterkommen
Sich beruflich, persönlich, unternehmerisch weiterentwickeln: Nach der erfolgreichen Premiere an der letzten «appli-tech» können sich die Messebesuchenden auf der Weiterbildungsplattform «Handwerk Spezial» auch diesmal umfassend zu aktuellen Weiterbildungskursen und -angeboten der Branche informieren und sich persönlich beraten lassen. Zudem führen Berufsleute, die sich aktuell in der Ausbildung befinden oder diese vor kurzem abgeschlossen haben, ihre handwerklichen Fertigkeiten vor Ort an einem spektakulären Objekt aus. Sie geben gerne Auskunft über ihren Bildungsweg und übertragen ihre Leidenschaft für ihre Profession auf die Messebesucher.
Sie sind beliebt und dürfen an keiner «appli-tech» fehlen: die Impulsreferate. Ausgewiesene Fachleute aus Planung und Handwerk berichten an allen drei Messetagen im Halbstundentakt kurz und kompakt über aktuelle Materialien, Systeme sowie Trends aus dem Maler- und Gipsergewerbe sowie aus den Bereichen Trockenbau und Dämmung.
«Fifties reloaded»
Gebäudesanierungen und Renovationen stellen hohe Anforderungen an alle Planer und Kreativen am Bau. Gleichzeitig bieten sie aber auch die Chance, längst vergessene Arbeitsweisen und Techniken wiederzuentdecken und sie nutzbringend in die Zukunft zu führen. Im Architektursymposium vom 1. Februar 2018 befassen sich hochkarätige Referenten mit verschiedenen Aspekten des Bauens im Bestand. Den krönenden Abschluss des Symposiums bildet die Preisverleihung an die Gewinnerteams des Innovationswettbewerbs «Fifties reloaded»: Zwölf interdisziplinär zusammengesetzte Teams haben im Vorfeld der «appli-tech» zukunftsorientierte Sanierungslösungen erarbeitet; die Wettbewerbseingaben sind während der gesamten Messedauer im Foyer der Halle 1/2 ausgestellt. (mgt)
«appli-tech»: 31. Januar bis 2. Februar, Messe Luzern
Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 17 Uhr.
Weitere Infos: www.appli-tech.ch