Appenzell Ausserrhoden will Windenergie nutzen: Richtplan wird angepasst
Die Regierung von Appenzell Ausserrhoden ist in Sachen Windenergie über die Bücher gegangen: Anders als noch 2018, will sie jetzt den Bau von Windrädern zur Stromerzeugung planen. Dazu braucht es eine Anpassung des kantonalen Richtplans.
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Windturbinen. (Symbolbild)
Drei Gebiete sollen prioritär als geeignet für Windkraftanlagen definiert werden: Die Waldegg zwischen Speicher und Teufen, die Honegg zwischen Trogen und Wald sowie das Gebiet Gstalden in den Gemeinden Heiden und Wald. Drei weitere Gebiete in Urnäsch, Gais, Trogen, Walzenhausen und Wolfhalden dienen als Reservestandorte.
Gestützt auf eine Studie, hat die Regierung diese Windkraftstandorte bestimmt und eine entsprechende Anpassung des Richtplans in Auftrag gegeben, wie der Kanton am Freitag informierte. Der Richtplan muss später vom Kantonsrat und vom Bund genehmigt werden.
Grosses Potenzial für Windenergie
Mit dem Bau von Windparks in allen sechs Gebieten könnte der Kanton theoretisch pro Jahr bis zu 200 Gigawattstunden (GWh) Strom produzieren. Dies würde mehr als die Hälfte des Strombedarfs in Ausserrhoden decken. Nach den Vorgaben des Bundes soll Ausserrhoden dereinst 40 bis 180 GWh Strom aus Windenergie erzeugen.
2018 hatten die Ausserrhoder noch entschieden, aus Gründen des Landschaftsschutzes auf den Bau von Windrädern zu verzichten. Zum Meinungsumschwung führten laut Communiqué die stark veränderte geopolitische Lage, der drohende Strommangel im Winter und die Vorgaben des eidgenössischen Energiegesetzes.
Windenergie habe das Potenzial, in den Wintermonaten die geringeren Erträge aus anderen Quellen wie der Photovoltaik zu kompensieren, schreibt der Kanton. Bei der Festlegung der Windkraft-Standorte in Ausserrhoden seien die Schutzkriterien des Bundes und die kantonalen Gegebenheiten – etwa die Streusiedlungen – berücksichtigt worden.