Abstimmungen: Gedecktes Eisfeld für Kloten, 50-Meter-Schwimmhalle für Bern
An den Abstimmungen vom Wochenende wurde über baurelevante Vorlagen entschieden: Das zweite Eisfeld in Kloten wird eingehaust, Bern erhält eine 50-Meter-Schwimmhalle und der Kredit für die Sanierung der Berufsschule St. Gallen wurde gutgeheissen.
Kommunale Abstimmungen
Kloten erhält gedecktes Eisfeld
Kloten ZH: In der Zürcher Flughafenstadt kann künftig auf zwei gedeckten Eisfeldern Eissport betrieben werden. Das Stimmvolk hat sich klar für den «Ersatzneubau 2. Eisfeld» am Schluefweg entschieden. Das Projekt sieht die Einhausung des Ausseneisfeldes, die Sanierung der darunter liegenden Autoeinstellhalle, das Verschieben des Restaurants der Swiss Arena an eine attraktivere Lage sowie die Sanierung und Aufwertung von Teilen des bestehenden Stadions vor.
Ja zu Überbauungsordnung Lindendorf II
Ostermundigen BE: In der Siedlung Lindendorf sollen die Wohnblöcke aufgestockt werden dürfen. Das Stimmvolk hat eine entsprechende Überbauungsordnung deutlich angenommen. In einem weiteren Schritt muss nun das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung die Überbauungordnung genehmigen und dabei über zwei noch hängige Einsprachen entscheiden. Sofern der Kanton grünes Licht erteilt, rechnet die Gemeinde gegen Ende 2020 mit ersten Baugesuchen für die Sanierung und die Aufstockung der Siedlung aus den 80er-Jahren.
Quelle: nightnurse images
Aus dem Wettbewerb für den Neubau der 50-Meter-Schwimmhalle ging 2017 das Projekt «goccia» der Armon Semadeni Architekten als Sieger hervor.
Ja zu neuer 50-Meter-Schwimmhalle
Stadt Bern BE: Auf dem Berner Neufeld kann eine neue 50-Meter-Schwimmhalle gebaut werden. Das Stimmvolk hat dem Kredit von 75,5 Millionen Franken und der entsprechenden Umzonung sehr klar zugestimmt. Die neue Schwimmhalle soll 2023 eröffnet werden und die drei bestehenden Hallenbäder in der Stadt entlasten. Auf dem Neufeld befinden sich bereits verschiedene Sportanlagen, die für den Neubau nun teilweise versetzt werden.
Rorschach und Goldach stimmen Autobahnanschluss zu
Goldach/Rorschach SG: Das Vorprojekt für einen neuen A1-Zubringer Rorschach kann umgesetzt werden. Er soll die staugeplagte Region vom Verkehr entlasten. Bei der Abstimmung ging es aber nicht direkt um den Anschluss, sondern um die neue Kantonsstrasse zum See. Denn das Bauprojekt unterliegt der Bewilligung des Kantonsrats und braucht die Zustimmung der Gemeinden. In Goldach ernielt der Vernehmlassungsbeschluss zum «Autobahnanschluss Plus» und die Kostenbeteiligung an einer neuen Kantonsstrasse zum See ein klares Ja, in Rorschach ebenfalls.
Die Projektkosten sind von geschätzten 190 Millionen auf rund 315 Millionen Franken gestiegen. Davon sind 108 Millionen für den A1-Anschluss von Bund und Kanton vorgesehen. Für die Kantonsstrasse zum See wird mit Kosten von 166 Millionen gerechnet und weiteren 40 Millionen für Begleitmassnahmen. Rorschach und Goldach sollen zusammen 7 Millionen leisten, Rorschacherberg hat bereits bis zu zweiMillionen zugesichert.
Quelle: Ivan Louis / zvg
78,6 Prozent der Stimmberechtigten haben dem Baukredit von 108 Millionen Franken für den Campus Wattwil zugestimmt.
Kantonale Abstimmungen
Klare Mehrheit für Campus Wattwil
Wattwil SG: Knapp vier Fünftel der Stimmberechtigten haben dem Baukredit von 108 Millionen Franken für einen gemeinsamen Campus von Kantons- und Berufsfachschule in Wattwil zugestimmt. Damit kann auf dem Areal der heutigen Aussensportanlage Rietstein neben dem Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg (BWZT) eine neue Kantonsschule gebaut werden. Nach dessen Fertigstellung soll das alte Gebäude als Provisorium für das Berufs- und Weiterbildungszentrum dienen, während dieses erneuert und erweitert wird. Die neue Kantonsschule soll 2025, das Berufs- und Weiterbildungszentrum 2028 bezogen werden können.
Ja zu Baukredit für Sanierung der Berufsschule St. Gallen
Stadt St. Gallen:Das Gebäude des gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrums (GBS) kann erneuert werden. Eine überwältigende Mehrheit der Stimmberechtigten hiessen den Baukredit von 111 Millionen Franken gut. Nach 45 Jahren Betrieb genügen die Räume des GBS-Berufsschulgebäudes den Bedürfnissen eines zeitgemässen Schulbetriebs nicht mehr. Es soll darum eine Gesamterneuerung mit Erweiterungstrakt erfahren. Nach der Zustimmung der Stimmberechtigten soll nun der Architekturwettbewerb für das Bauprojekt ausgeschrieben werden. Der Baubeginn ist für 2024 vorgesehen, 2030 soll die Gesamterneuerung abgeschlossen sein.
Neue Fachhochschule Ost kann starten
St. Gallen: Das Stimmvolk hat mit einem sehr deutlichen Mehr der fusionierten neuen Fachhochschule Ost zugestimmt. Grund für die Abstimmung war ein obligatorisches Finanzreferendum wegen jährlich wiederkehrender zusätzlicher Beiträge des Kantons von rund 3,3 Millionen Franken. Damit ist nun eine neue Fachhochschule mit den Standorten Buchs, St. Gallen und Rapperswil-Jona definitiv bewilligt. Bei der neuen Schule hat der Kanton St. Gallen den Lead. In der Trägerkonferenz vertreten sind Schwyz, Glarus, Appenzell Ausser- und Innerrhoden, der Thurgau, sowie das Fürstentum Liechtenstein. Nach dem Ja nehmen nun Hochschulrat und Trägerkonferenz im Januar 2020 ihre Arbeit auf. Die operative Tätigkeit beginnt am 1. September 2020.
Ja zum regionalen Naturpark Schaffhausen
Schaffhausen: Der regionale Naturpark Schaffhausen hat nun eine rechtlicheGrundlage. Der Souverän hat dem Naturparkgesetz zugestimmt. Mit dem Ja zum Gesetz ist das Stimmvolk auch einverstanden, dass der Kanton pro Jahr 300'000 Franken an den Naturpark zahlt. Zum 209 Quadratkilometer grossen Naturpark gehören die 13 Gemeinden von Schaffhausen sowie die deutschen Nachbargemeinden Jestetten und Lotstetten. Letztere hatten das gemeinsamn Projekt bereits früher schon abgesegnet. Der Naturpark ist bereits seit 2018 in Betrieb. Vors Volk kam die Vorlage nur, weil die SVP-/EDU-Fraktion im Kantonsparlament dagegen gestimmt hatte. Dadurch wurde die nötige Vierfünftel-Mehrheit verpasst.
(pb mit Material der SDA)