Aargauer Regierung lehnt kantonale Darlehen für Solaroffensive ab
Der Aargauer Regierungsrat will Hausbesitzern keine kantonalen Darlehen für den Bau von Solaranlagen bereitstellen. Er lehnt eine Motion der Grünen, SP, Mitte, GLP und EVP ab. Es ginge um Darlehen von 50 Millionen Franken in einem Zeitraum von vier Jahren.
Quelle: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Solaranlage auf Hausdach. (Symbolbild)
Die Forderung der Motionäre würde gemäss Regierungsrat beim Kanton zu «einem grösseren personellen und finanziellen Ressourcenbedarf» führen. Der Kanton Aargau rechnet damit, dass Darlehen für rund 60 Prozent der Investitionskosten für eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) in Anspruch genommen würden.
Sicherstellung der Liquidität
Aus Sicht der Motionäre werden trotz Booms zu wenig neue PV-Anlagen gebaut. Das teilweise fehlende Kapital bei den Liegenschaftsbesitzern spiele eine nicht zu unterschätzende Rolle. Deshalb müsse der Kanton Darlehen zur Verfügung stellen. Weil es sich um rückzahlbare Darlehen handle, hielten sich die finanziellen Verpflichtungen des Kantons in Grenzen.
Es gehe um die Sicherstellung der Liquidität für seine Bürger, welche in die Versorgungssicherheit des Kantons investierten. «Es wäre somit auch eine gute Investition für den Kanton Aargau und ein grosses, zukunftsgerichtetes Gemeinschaftsprojekt», schreiben die Motionäre.
Regierungsrat will Solarenergie
Die sinnvolle Nutzung der Solarenergie für die Warmwasser- und die Stromerzeugung spielte für die Zukunft der kantonalen Energieversorgung eine wichtige und zentrale Rolle, hält der Regierungsrat in seiner Stellungnahme fest. Sonnenenergie weise langfristig das höchste ausbaubare Potenzial aller erneuerbaren Energien in der Schweiz aus.
Der Aargau stütze den Ausbau der Solarenergie. Der Zubau an PV-Anlagen erfolge sowohl auf Wohn- als auch Gewerbegebäuden. Die Anlagen würden durch die Gebäudeeigentümer in aller Regel mit Eigenmitteln oder Hypothek finanziert.
Mit der Strategie «energieAARGAU» hat sich der Kanton im Jahr 2015 das Ziel gesetzt, bis 2035 die erneuerbare Stromproduktion auf mindestens 1130 Gigawattstunden (GWh) jährlich auszubauen. Die Photovoltaik leistet dabei mit 920 GWh einen zentralen Beitrag, wie der Regierungsrat ausführt.
Zehn Millionen Franken eingestellt
Im Rahmen des Entwicklungsschwerpunkts Klima habe der Kanton im Aufgaben- und Finanzplan (AFP) zehn Millionen Franken über vier Jahre eingestellt. Verschiedene Projekte mit dem Ziel eines zusätzlichen Zubaus solarer Energie würden mit dieser Anschubfinanzierung angestossen.
Zudem betreibe der Kanton eine zentrale Anlauf- und Auskunftsstelle zur Energieeffizienz. Das Angebot umfasse sowohl telefonische wie auch ein breites Angebot an vor Ort Beratungen. Die Energieberatenden informierten die Interessenten unter anderem zur sinnvollen Nutzung von Solarenergie. (sda/pb)