15:58 BAUBRANCHE

A1-Teilstück zwischen Lausanne und Genf wird 60

Teaserbild-Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Salvisberg, Kurt / Com_M13-0086-0002-0003 / CC BY-SA 4.0

Der Abschnitt der A1 zwischen Lausanne und Genf wird am 23. April 60 Jahre alt. Die Strecke sollte die Region vom Verkehr entlasten und 1964 vor allem auch für einen besseren Zugang Landesausstellung sorgen, die wenige Tage später in Lausanne ihre Pforten öffnete.

Nationalstrasse N1/Autobahn A1, Abschnitt Genf - Lausanne, Ausfahrt nach Lausanne-Malley, Blick nach Nordosten (NE).

Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Salvisberg, Kurt / Com_M13-0086-0002-0003 / CC BY-SA 4.0

Der Abschnitt zwischen Genf und Lausanne im 1964. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung gab es auf der Strecke nicht.

Sie ist eine der wichtigsten Verkehrsadern der Schweiz, mit 410 Kilometern ist sie die längste Autobahn des Landes und umfasst etwa ein Fünftel des Nationalstrassennetzes: die A1. Ihren Grundstein  hatten gewissermassen der Automobil-Club und der Touring-Club der Schweiz (TCS) 1956 mit der Einreichung der Initiative „Verbesserung des Strassenetzes“ gelegt, die „den Bau von Autostrassen, insbesondere zwischen dem Westen und Osten und dem Norden und Süden des Landes“ forderte. 

Das erste fertig gestellte Teilstück der A1 war die Grauholzautobahn zwischen Bern und Schönbühl. Bei ihrer Eröffnung am 10. Mai 1962 pries sie Bundesrat  Hans Peter Tschudi als ein „hervorragendes Werk der modernen Technik“. Die Autobahn füge sich ausgezeichnet in die schöne bernische Landschaften ein. Ein weiteres solches Werk folgte kurz darauf: Am 23. April 1964 konnte der Abschnitt zwischen Genf und Lausanne nach rund fünf Jahren Bauzeit eingeweiht werden. Er sollte für einen besseren Zugang zur Landesausstellung sorgen, die eine Woche später in Lausanne ihre Pforten öffnete. 

3500 Bauarbeiter und 13 Millionen Arbeitsstunden

Autobahndreieck Ecublens der Nationalstrasse N1/Autobahn A1, Abschnitt Lausanne-Genf

Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG (Zürich) / Com_F63-00502 / CC BY-SA 4.0

Autobahndreieck Ecublens der A1, Abschnitt Lausanne-Genf während des Baus im 1963.

„Rund 3500 Arbeiter haben in über 13 Millionen Arbeitsstunden  eine Strasse von 68 Kilometern Länge und mit 129 Kunstbauten erstellt“, berichtete die Schweizer Film Wochenschau kurz darauf. „Konnte die berüchtigte Route Suisse nur 2500 Fahrzeuge pro Stunde aufnehmen, so sind es auf der Autobahn deren 6000. Wobei allerdings die höhere Geschwindigkeit auch eine höhere Konzentration des Fahrers verlangt.“ - Heute sind auf der Autobahn zwischen Lausanne und Genf laut Medienmitteilung des TCS  bis zu 100’000 Fahrzeuge unterwegs.

Auf der Autobahn gab es damals  keine Geschwindigkeitsbegrenzungen - entsprechend hoch war die Zahl und die Heftigkeit der Unfälle. Starben 1964 insgesamt 1398 Menschen im Strassenverkehr stieg die Zahl anfangs der 1970er-Jahre auf knappe 1800 pro Jahr an. Als 1973 auf der Autobahn  noch maximal 100 Stundenkilometer gefahren werden durfte, sank die Zahl tödlicher Unfälle. Zum Vergleich: Heute gelten 130 Stundenkilometer, 2022 gab es 241 Verkehrstote. (mai)     

Unterwegs auf der A1 zwischen Lausanne und Genf im 1964.

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