14. Schweizer Planertag: Branche hat grosses Optimierungspotenzial
Digitales Bauen, robotergesteuerte Fertigung und computergesteuerte Überwachung sind bereits Realität. Doch für KMU ist die Umsetzung schwer, oft fehlen die Ressourcen. Mit zukunftsorientiertem Planen und Arbeiten beschäftigte sich der 14. Schweizer Planertag.
«Die Welt verändert sich manchmal schneller, als gewünscht. Das digitale Bauen ist für viele Baufirmen eine grosse Herausforderung», sagt Reto Largo, Managing Director «Nest», zur Einleitung des 14. Schweizer Planertags am Campus Brugg. Das weltweit erste bewohnte «DFAB House» in Dübendorf, das digital geplant und weitgehend robotergesteuert beziehungsweise von 3D-Druckern digital errichtet wurde, ist zukunftsweisend – aber im Schweizer Hochbau noch längst nicht Realität.
Die Produktivität der Bauwirtschaft ist in den vergangenen Jahren gesunken, vor allem der Hochbau hat starke Einbussen zu verzeichnen. «Der Bau ist kein angepasstes Massenprodukt, und individuelles Bauen fördert nicht die Produktivität», so Largo. In Zukunft würden immer mehr Tätigkeiten von Robotern ausgeführt. Voraussichtlich 75 Millionen Arbeitsplätze gingen bis 2025 dadurch weltweit verloren. «Doch es ist auch eine Chance, denn gleichzeitig werden 58 Millionen neue, hochqualifizierte Jobs geschaffen», so Largo. Für die Planer bedeutet das, sich fit für die künftigen Bedingungen zu machen, also die notwendigen Kompetenzen zu erwerben, eventuell auch neue Berufsbilder zu schaffen. Vor allem für KMU ist die Umsetzung schwer, oft fehlen die Ressourcen.
Deshalb standen Themen wie Digitalisierung bei Planung, Ausführung und Vernetzung, computergesteuerte Überwachung, robotergesteuerte Fertigung sowie elektronische administrative Bewilligungsverfahren im Mittelpunkt des Planertags. Bei der Gestaltung und Optimierung von Gebäuden und deren technischen Ausstattungen ermöglicht der Computer innerhalb kürzester Zeit unzählige Varianten. BIM garantiert eine optimale Abstimmung der verschiedenen Gewerke. Die Anfänge sind gesetzt. Ein grosser Teil der anwesenden Planer ist überzeugt, dass in wenigen Jahren grössere Projekte ohne digitale Planung und Ausführung nicht mehr ausführbar sein werden. Es besteht noch grosses Optimierungspotenzial.
Der Planertag zeigte anhand konkreter Projekte, wie sich das Bauen und Planen bereits jetzt verändert hat und welche neuen Herausforderungen die Planer und Techniker in Zukunft erwarten. Angesichts des grossen Interesses am Warmwasser Forum des Planertags 2018 wurde das Thema der Legionellenprävention wieder aufgenommen und die Veranstaltung mit dem neuen Brandschutz Forum komplettiert.Hierbei standen der Inhalt und die praktische Auslegung der Richtlinie VKF 2015 für Planer und Betreiber im Fokus. Denn bereits seit vier Jahren sind alle Bauprojekte mit einem Bauentscheid ab dem 1. Januar 2015 nach den schweizerischen Brandschutzvorschriften VKF auszuführen.Das Forum brachte unter anderem Probleme bei der Projektierung und Qualitätssicherung zur Sprache.
Den ausführlichen Artikel zum Brandschutz Forum lesen Sie in Ausgabe Nr. 10 vom 8. März 2019.