100 Jahre Schweizer: Vom Briefkasten-Klassiker B74
Alles begann 1920 mit einer kleinen Bauschlosserei in Zürich. Heute zählt die Ernst Schweizer AG zu den wichtigsten Lieferanten der Schweizer Baubranche. Zum 100-Jahr-Jubiläum blickt die Firma zurück und lässt mit dem Briefkasten «B74» einen Designklassiker wieder aufleben.
Die Schweiz, ein Land der schlichten und stabilen Briefkästen? Die praktischen Aufbewahrungs-Kästen prägen das Strassenbild und die Eingangsbereiche zu Gebäuden seit jeher. Eine Innovation in diesem Bereich stellte der sogenannte «B74» vom Schweizer Künstler und Designer Andreas Christen (1936-2006) dar. Denn dessen Kombination aus Metall und Kunststoff war zur Zeit seiner Erfindung vor über 40 Jahren ein Novum, und stellte insbesondere den Hersteller – die Ernst Schweizer AG – vor Herausforderungen.
Der «B74» war in den 70ern wegweisend aufgrund der verwendeten Materialien und dem industriellen Fertigungsprozess. Der Entwurf von Christen ist in seiner Grundform bis heute erhalten geblieben und noch immer einzigartig in seiner Bauweise: Das System basiert auf einer inneren wasserdichten Grundkonstruktion aus schlagfestem und antistatischem Kunststoff und einer wetterfesten Hülle aus Aluminium.
Zeitloser Design-Klassiker B74
Entstanden ist der «B74» 1974 bei einem Zusammentreffen von Ernst Schweizer und Andreas Christen. Die neuen Postvorschriften gaben damals den Impuls zur gemeinsamen Entwicklung des Brief- und Depotkastens; B für Briefkasten, 74 für das Jahr seiner Markteinführung.
Für die Umsetzung steuerte Christen das Industriedesign und das Baukastenprinzip bei. Schweizer unterstützte seinerseits mit produktionstechnischem Wissen. Daraus resultierte schliesslich ein zeitloser Klassiker, der auch heute noch in der Schweiz zu finden ist.
Quelle: zvg
Der Verwaltungsratspräsident und die Unternehmensleitung führen die Ernst Schweizer AG durch das Jubiläumsjahr des 100-jährigen Bestehens (v.l.n.r): Roman Berger, Hans Ruedi Schweizer, Samuel Schweizer und Aleksander Horvat.
100 Jahre Schweizer
Die Geschichte der Ernst Schweizer AG begann 1920 als kleine Bauschlosserei in Zürich. Heute zählt das Familienunternehmen zu den bedeutendsten Lieferanten der Schweizer Baubranche und beschäftigt rund 450 Mitarbeiter, davon 44 Lernende.
34 Jahre lang wurde die Firma von Hans Ruedi Schweizer geleitet. Während dieser Zeit konnte das Unternehmen in den Geschäftsbereichen Fassaden, Holz/Metall, Falt- und Schiebewände sowie Briefkästen und Paketboxen mit neuen Innovationen aufwarten. Auch der Bereich Solarsysteme wurde ab den 80er-Jahren durch den Unternehmer aufgebaut.
Im Herbst 2019 übergab Hans Ruedi Schweizer die Firma in die Hände von Samuel Schweizer und damit an die vierte Generation. Hans Ruedi Schweizer selbst blieb Präsident des Verwaltungsrats. Gemeinsam mit Roman Berger, Aleksander Horvat bildet Samuel Schweizer heute die Unternehmensleitung.
Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums hat das Familienunternehmen eine neue Webseite erstellt: www.ernstschweizer100.ch. Dort werden die interessante Firmengeschichte und weitere Entwicklungen aus dem Hause Schweizer neben dem Klassiker «B74» vorgestellt. Interessierte finden dort aber auch Wissenswertes über die Gegenwart und die Zukunft des Unternehmens. (pb)
Zur Jubiläums-Webseite: www.ernstschweizer100.ch